
1. Preis: A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
Wettbewerb zur Neugestaltung der östlichen Theresienstraße und der Ludwigstraße in Ingolstadt
Die Stadt Ingolstadt weist eine intakte historische Altstadt mit mittelalterlichem Grundriss auf. Dabei ist bis heute das historische Straßenkreuz der Ost-West-Achse mit der Nord-Süd-Achse deutlich ablesbar. In Ost-West-Richtung bilden die östliche Theresienstraße gemeinsam mit der Ludwigsstraße die zentrale Einkaufsstraße Ingolstadts und somit eine wichtige Lebensader der Altstadt. In den 1970er Jahren wurde dieser Innenstadtbereich zu Bayerns erster Fußgängerzone ausgebaut. Der von der historischen Kulisse geprägte Straßenzug hat neben seiner Funktion als Einkaufsstraße auch einen hohen touristischen Wert.
Während die Innenstadt als Wohnstandort zunehmend attraktiver wird, wird gleichzeitig ein schleichender Bedeutungsverlust der Fußgängerzone als Hauptgeschäftsbereich sichtbar. Die Attraktivität der Altstadt als Einzelhandelsstandort und ihre Qualität als urbane Mitte bedingen einander jedoch in einem hohen Maße. Gerade weil Einkaufen heute meist weit über die reine Erledigung hinausgeht, sind auch ergänzende Angebote in den Bereichen Freizeit, Gastronomie oder Kultur von Bedeutung.
Das öffentliche Interesse an der Entwicklung der Fußgängerzone ist sehr hoch, die Bürger von Ingolstadt nehmen regen Anteil an der Gestaltung und den Maßnahmen rund um die Altstadt. In Veranstaltungen, mit Umfragebögen und internetgestützt konnten viele Anregungen gesammelt werden.
In einem Planungswettbewerb sollte ein neues, zukunftsfähiges Nutzungs- und Gestaltungskonzept gefunden werden, das den Stadtraum der Fußgängerzone als Aufenthalts- und Erlebnisraum und damit die gesamte Altstadt stärkt.
Auslobein:
Stadt Ingolstadt
Verfahren:
Zweistufige Wettbewerbsverfahren, d.h. zwei aufeinanderfolgende Wettbewerbe mit jeweils eigenständigen Aufgabenstellungen. In der ersten offenen Wettbewerbsstufe (Konzeptstufe) sollte ein identitätsstiftendes Leitkonzept für die Neuausrichtung der Ost-West-Achse entwickelt werden. 41 Teilnehmer reichten Projekte ein. Es wurden 12 gleichrangige Preise vergeben. Die Preisträger der Konzeptstufe bilden das Teilnehmerfeld der nachfolgenden zweiten Wettbewerbsstufe (Realisierungsstufe), in der konkrete Vorschläge zur Gestaltung der Fußgängerzone erwartet wurden.
Maßgeblich für die Wahl des zweistufigen Planungsverfahrens war dabei in erster Linie das Ziel, innovative und zugleich dem Kontext angemessene Lösungsvorschläge für die Neugestaltung des öffentlichen Raums zu erhalten. Darüber hinaus bietet sich mit diesem Verfahren die Chance, die interessierte Öffentlichkeit aktiv am Planungsprozess zu beteiligen. Nach der ersten Wettbewerbsstufe wurden die Ergebnisse mit den Bürgern diskutiert und gemeinsam Vorgaben für die zweite Wettbewerbsstufe erarbeitet.